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Recherche nimmt Autorin mit

Linda Winterberg berührt mit ihrem Roman „Das Haus der verlorenen Kinder“

(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 06.10.2016)

„Am schwierigsten war es für mich, die Emotionen unter Kontrolle zu halten“, sagt die Schriftstellerin Linda Winterberg. „Die Recherchearbeit über dieses Thema und diesen Abschnitt der Geschichte ist nicht immer leicht zu verkraften. Auch sind mir manche Szenen des Romans sehr nahe gegangen und sie tun es noch immer. Ich lese nur Passagen aus dem Roman, bei denen ich nicht weinen muss.“ Die Autorin, hinter deren Pseudonym sich die erfolgreiche Idsteiner Schrifstellerin Nicole Steyer verbirgt, spricht von ihrem Buch „Das Haus der verlorenen Kinder“.

Sie war in die Bibliothek der IGS Wallrabenstein gekommen, um aus ihrem im April erschienenen Roman vorzulesen. Einer der beiden Erzählstränge führt die Leser ins Norwegen des Jahres 1941: In dem kriegsgebeutelten Land verlieben sich Lisbet und ihre Freundin Oda in die falschen Männer – in deutsche Soldaten. Ihre verbotene Liebe fordert einen hohen Preis und die beiden jungen Frauen verlieren ihre Töchter. Erst lange Zeit später findet sich ihre Spur – im heutigen Wiesbaden, dem zweiten Spielort des Romans. Geschickt verwebt Linda Winterberg die Erzählstränge und nimmt den Leser auf eine bewegende Reise mit.

Ausgerichtet hatte der Förderverein der IGS Wallrabenstein den Abend. „Wir haben so die Möglichkeit, die Bibliothek noch mehr zu beleben“, sagte Angela Porkert, die nach fünf Jahren Vorsitz das Zepter an Holger Ströder übergeben hat und nun Pressewartin ist. Sechs Jahre ist die Bibliothek jetzt schon in Betrieb und wird gut und gerne genutzt. Rund um die Lesung gab es leckere Delikatessen, die vom Team des Fördervereins gezaubert worden waren. Wie bei allen Lesungen in der Bibliothek war der Raum liebevoll und äußerst gemütlich mit Kerzen gestaltet.

Publikum hört gefesselt zu

Sobald sie zu lesen begann, besaß Winterberg die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Das Thema ist brisant und immer wieder hörte man bekräftigende Stimmen der Zuhörer. Insbesondere ist es das Schicksal der Kinder, die aus den Beziehungen von deutschen Soldaten und norwegischen Frauen entstanden. Linda Winterberg hat genau recherchiert und kam dabei auf das Thema des Lebensborns – ein Projekt Heinrich Himmlers, das sich vor allem an den beiden wichtigsten bevölkerungspolitischen Grundsätzen des Nationalsozialismus orientierte: zum einen die Rettung der „nordischen Rasse“ und zum anderen der qualitativen Verbesserung des Nachwuchses. Faktisch war ein Lebensborn ein Heim, dessen Ziel es war, ledigen Müttern zu helfen, ihre Kinder zu gebären und nicht abzutreiben.

Dazu war es während des Krieges sehr oft gekommen. Auch in Wiesbaden befand sich unter dem Namen Taunus ein Lebensborn, der nach dem Krieg als Entbindungsheim genutzt wurde. Als Nicole Steyer von dem Thema in einer Zeitung las, fing sie sofort Feuer. Neben der Recherchen mit Fachliteratur bereiste sie mit ihrem Mann Norwegen und besuchte Hurdal Verk, das Lebensbornheim, das im Roman eine Rolle spielt. Viel zu schnell war die wunderbare Lesung zu Ende. „Ich habe alle Bücher von Nicole Steyer gelesen“, sagte Silke Doringer aus Görsroth bewegt. „Ich finde es wunderbar, wie sie schreibt und welche Themen sie aufgreift. Ich habe mir ‚Das Haus der verlorenen Kinder‘ gekauft. Ehrlich gesagt, habe ich etwas Angst, weil das Thema so hart ist. Diese unglaublichen Ungerechtigkeiten, die an den Frauen und den Kindern begangen wurden. Aber umso wichtiger, dass diese Dinge ans Licht kommen.“

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Weitere Infos zum Förderverein
Ansprechpartner: Frau Porkert
Stand: [AKTUZEIT]