"Geld wurde nicht zweckentfremdet"
Schulen reagieren auf Streichung des Unterstützungsfonds
(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 09.03.2012)
Auf die Entscheidung der Gemeindevertretung, den Unterstützungsfonds für
bedürftige Schüler im neuen Haushalt nicht mehr bereit zu stellen, reagierten
jetzt die Hünstetter Schulleitungen, vertreten durch den Pädagogischen Leiter
der IGS Wallrabenstein, Peter Martin, und die Leiterin der Rabenschule,
Christiane Rödel.
In einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Haupt- und Finanzausschusses, Bernd
Schilly, legten Martin und Rödel dar, dass die Mittel in keinem Fall
„zweckentfremdet“ worden, sondern stets im Einklang mit den Leitgedanken
eingesetzt worden seien, die bei der Einrichtung des Etats formuliert worden
waren.
In der Sitzung war kritisiert worden, dass der Fonds in Klassenfahrten
geflossen sei. Tatsächlich seien bedürftige Familien auch bei Klassenfahrten
unterstützt worden. Martin und Rödel: „Die Schulleitungen waren dankbar, dass
sie in Fällen, in denen kein anderer Fördertopf greift, durch einen
finanziellen Zuschuss die Teilnahme eines Kindes ermöglichen konnten. Gerade
für Familien mit mehreren Kindern kann es zu hohen Belastungen durch
Klassenfahrten kommen, wenn zum Beispiel ein Kind im Jahrgang 4 auf
Abschlussfahrt geht und für das ältere Geschwisterkind im selben Schulhalbjahr
der Skilehrgang in Klasse 7 ansteht.“
Stets seien - bevor der Unterstützungsfonds zum Zuge kam - die anderen
offiziellen Unterstützungsmöglichkeiten ausgelotet worden, dazu gehörte auch
die Nutzung solidarischer Unterstützung, dass zum Beispiel eine Klasse für
einen Klassenkameraden in der Pause Kuchen verkaufte, um mit den Einnahmen
helfen zu können. Auch Klassenkassen wurden, im Einverständnis mit der
Klassenelternschaft, herangezogen. Die Schulleitungen bedauern, dass die
Möglichkeit, mit relativ kleinen Beträgen viel Gutes zu tun, nicht mehr
bestehe. „Es wird wieder Kinder geben, für die ein Essen in der Mensa, der
Kauf einer Lektüre oder die Teilnahme an einer Klassenfahrt wegen Geldmangels
in Frage steht, weil den Eltern aus anderen Quellen keine Unterstützung
zusteht.“
|
|
|
Mehr... |
|
|
|
|
|
Stand: [AKTUZEIT] |