Projekt "Wheelup" an der IGS Wallrabenstein

(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 20.09.2018)

Eine Schulwoche lang können die Schüler der IGS Wallrabenstein das Angebot "Wheelup" nutzen und mit Rollern und Waveboards in der Pause über den Schulhof düsen.

Bewegung an der frischen Luft gehört längst nicht mehr bei jedem Kind zu den beliebten Freizeitaktivitäten. "Man erkennt, welche Kinder viel in Bewegung sind und welche nicht", erklärt Jan Streubühr, Klassenlehrer der 7 a an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Wallrabenstein. Ganz besonders sehe man es an der Körperhaltung, wenn die Kinder mit Rollern, Waveboards, Longboards und Cityrollern aus dem sogenannten Wheelup-Mobil, das aktuell auf dem Pausenhof steht, unterwegs seien. Streubühr hat den Anhänger, der als Förderprogramm von der Firma Cityskate in Kooperation mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) Hessen an Schulen ausgeliehen wird, organisiert.

Bewegungsangebot ist das Highlight auf dem Schulhof

Eine Schulwoche lang steht der Anhänger mit den verschiedenen Rollern und Boards, kleinen Rampen und Schutzausrüstung allen Schülern der 5. bis 10. Klassen der IGS zur Verfügung. "Zusammen mit neun anderen Lehrern habe ich eine Schulung im Vorfeld zur Nutzung der Sportgeräte absolviert", erklärt Streubühr. Vor der Schule und in jeder Pause können sich die Schüler gegen Abgabe ihres Schülerausweises ein Gerät ihrer Wahl abholen und durch den aufgebauten Parcours düsen.

Schon bevor die eigentliche Ausgabe der Geräte beginnt, bildet sich eine Schlange aufgeregter Schüler vor dem Anhänger. Florian, Jannis und Marlon können es genau wie ihre Klassenkameraden gar nicht erwarten, bis endlich die Tür aufgemacht wird. Kaum sind alle Roller, Waveboards und vor allem die Helme verteilt, gibt es kein Halten mehr. Doch nur selten muss Jan Streubühr eingreifen. "Die Kinder helfen sich gegenseitig und auch die Ausgabe der Sachen wird von Schülern übernommen", erklärt er. Florian ist zwölf Jahre alt und kümmert sich kurzzeitig sogar alleine um die Ausgabe. "Ich bin nicht so der Fußballspieler und sonst kann man auf dem Pausenhof nicht viel machen. Mit dem ‚Wheelup‘ habe ich eine coole Beschäftigung", erklärt er und macht sich wieder an die Arbeit. Florian und seine Schulkameraden könnten sich auch vorstellen, dieses Angebot auch nach der Schulwoche mit dem "Wheelup" weiter umzusetzen.

Lehrer-Schüler-Verhältnis profitiert von der Aktion

Auch Jan Streubühr ist nicht abgeneigt. "Die motorischen Fähigkeiten der Schüler werden geschult und wir können sie noch mal in einem anderen Zusammenhang kennenlernen." Das scheint anzukommen. Mehrfach kommen Schüler angefahren und zeigen ihrem Lehrer stolz und fast schonfreundschaftlich die gerade erst erlernten Kunststücke.

Erste Verbesserungsvorschläge seitens der Schüler gibt es zur langfristigen Umsetzung auch schon. "Es wäre schön, wenn man sich dann Sachen aus einem breiteren Angebot ausleihen könnte", überlegt der 13-jährige Marlon und schwingt sich wieder auf seinen Roller. Ein anderer Schüler habe sogar schon die Idee, einen Bauwagen zu organisieren, um die Spielgeräte darin unterzubringen, erzählt Streubühr. Auch Musiklehrer Daniel Kleiter sieht einen weiteren Vorteil in dem Bewegungsangebot. "Es bietet die Möglichkeit, die Rollen zu tauschen. Hier sind die Schüler mit einem sehr guten Bewegungsstil die Gefragten und nicht immer nur die, die in Mathe gut sind."

Bis kommenden Dienstag ist der "Wheelup"-Anhänger noch auf dem Schulhof. Danach liegt es an der IGS, den willkommenen Bewegungsausgleich fortzuführen. Denn mit ein bisschen Rambazamba zwischen durch lässt sich Mathe doch gleich viel besser aushalten.

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