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Schüler als Landespolitiker
für einen Tag

(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 14.06.2013
von Marion Diefenbach)

„Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Abgeordnete, ich heiße Martin Krause und gehöre der Arbeitnehmerpartei an…“ – so oder so ähnlich hören sich die einzelnen Vorstellungen im Plenarsaal des Hessischen Landtags an, mit denen die insgesamt 108 Schüler-Abgeordneten den „Politikeralltag“ im Rahmen des diesjährigen Parlamentsplanspiels beginnen. Einige scheint es Überwindung zu kosten, vor das Mikrofon des großen Saals zu treten und sich im Rahmen der „Rhetorik-Übung“ laut und deutlich vorzustellen, aber Mathias Friedel von der Landeszentrale für politische Bildung, die die ganztägige Bildungsveranstaltung in Kooperation mit dem Landtag organisiert hat, gibt freundlich und ruhig aufmunternde Hinweise und Empfehlungen.

Schlossführung inclusive

Parallel zu den Vorstellungen der einen Teilnehmerhälfte erhält die jeweils andere eine Führung durch die Landtagsgebäude: aus den kühl-gläsernen Räumen aus dem 2008 errichteten neuen Gebäude in die teilweise blattvergoldeten und mit Gemälden sowie über 900 Kilogramm schweren Kronleuchtern bestückten Salons und Säle des durch den Herzog von Nassau erbauten Stadtschlosses, das auch für Konzerte, aber überwiegend zu politischen Zwecken genutzt wird. „Luxusbude…“ ist von irgendwo aus den Reihen der Teilnehmer gedämpft zu hören; trotzdem ist ein gewisser Respekt spürbar.

Zurück im Plenarsaal findet dann mit allen Teilnehmern die konstituierende Sitzung statt: In der ersten Zusammenkunft der Abgeordneten nach der Wahl wird zunächst der Landtagspräsident für die Sitzungsleitung gewählt. Diese Rolle fällt dem ältesten Abgeordneten zu, in diesem Fall einem 1993 geborenen Nachwuchsparlamentarier. Im Anschluss an die weitere Rollenverteilung gehen die Fraktionen mit jeweils einem Betreuer in die ihnen zugewiesenen Räume, um ihre Themen zu erörtern und entsprechende Anträge zu formulieren, die später im Parlament vorgestellt werden sollen.

Darauf haben sich die Schüler der Klassen 10 und 11 des Starkenburg-Gymnasiums Heppenheim, der August-Bebel-Schule Wetzlar und der IGS Wallrabenstein zu Hause gut vorbereiten können: Anhand von Unterlagen mit Auszügen aus den Programmen der verschiedenen Parteien, die etwa im gleichen Sitzungsverhältnis wie in der Realität im Parlament vertreten sind, konnten sie bereits die Struktur des Planspiels besprechen, sich für eine Fraktion und ein Thema entscheiden und Mut machen lassen, sich auf ihre Rollen einzulassen, ohne zu fremdeln und vor der Gruppenarbeit mit Unbekannten zurückzuschrecken.

Und sie sind mit unglaublichem Eifer bei der Sache: Während nebenbei die Grundregeln erläutert werden – zum Beispiel das nach außen immer geschlossene Abstimmungsverhalten der Fraktion, die Funktion des Parlaments als Bühne und das resultierende Initiativverhalten – bearbeiten die Nachwuchspolitiker konzentriert ihre jeweiligen Themen. Die Ökologische Fraktion befasst sich intensiv mit der regenerativen Stromerzeugung und alternativen Energien, die Arbeitnehmerfraktion sammelt Vorschläge zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs und entsprechende Begründungen für ihre Maßnahmenanträge.

Intensive Diskussionen

In der Freiheitspartei geht es um die Einführung der Ganztagsschule, und nachdem in diesem Zusammenhang eine freiwillige Hausaufgabenbetreuung ausgiebig diskutiert und schließlich mit zwölf von 18 Stimmen beschlossen worden ist, kommentiert Sabine Hahner, die diese Gruppe betreut: „Ihr seht, es ist wie im wirklichen Leben, man hat eine gute Idee, und dann kommen die Gegenargumente.“ In der Sozialfraktion wird eifrig nach einem Slogan für das Versprechen gleicher Bildungschancen für alle gesucht, während die Konservativen das kommunale Wahlrecht für Nicht-EU-Ausländer debattieren.

Nach der Mittagspause geht es in die zweite Plenarsitzung, dann in die Fraktions- und Ausschusssitzungen, schließlich in die dritte Plenarsitzung – ein anstrengender Tag, aber die Schüler-Abgeordneten sind begeistert: Martin Krause und Linda Jerathe von der IGS Wallrabenstein, zwei von zwölf Planspielteilnehmern aus dem Politkwissenschafts-Kurses von Peter Martin, sind von den Räumen und Sälen fasziniert, aber vor allem „lernt man viel mehr, wenn man mittendrin ist und alles praktisch ausprobieren kann“.

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Ansprechpartner: Herr Martin
Stand: [AKTUZEIT]