Riesenschaden nach Brand
in der Schule
Rauch zog durch alle Räume / Vermutlich keine Brandstiftung / Sanierung
dauert länger
(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 12.02.2008 von Martin Kolbus)
Der eigentliche Brandschaden am Dienstagmorgen in der Gesamtschule
Wallrabenstein war kaum der Rede wert, dennoch sind die Folgen immens: Die
Sanierungskosten für das im Umbau befindliche Schulgebäude werden nach ersten
vorsichtigen Schätzungen die Summe von 100 000 Euro deutlich überschreiten.
Ein Haufen Baumaterial im zweiten Obergeschoss war es, der Dienstagfrüh gegen
sieben Uhr in Rauch und Flammen aufging.
"Weil noch keine Türen im Haus eingebaut sind, konnten sich die dichten
Qualmwolken in sämtlichen Räumen des Obergeschosses ausbreiten", schildert
Gesamtschulleiter Johann Weber die Situation.
Polizei, Brandsachverständige und die Brandversicherung waren noch im Laufe
des Dienstags vor Ort und begutachteten den Brandherd und die Auswirkungen.
Die sind nach ersten Einschätzungen erheblich, denn inzwischen geht man davon
aus, dass durch die Einwirkung des Rauchs die gesamte Decke erneuert werden
muss.
Zu prüfen ist darüber hinaus auch, ob und in welchem Umfang die kürzlich erst
erneuerten Elektroleitungen ausgetauscht werden müssen. Schon jetzt steht für
Johann Weber fest, dass der Brand den bisherigen Bauzeitenplan über den Haufen
geworfen hat.
Ursprünglich sollte das Schulgebäude zu Ostern wieder bezogen werden, ein
Termin, der aufgrund der Witterung ohnehin schon um eine Woche nach hinten
verschoben worden war. "Wir müssen jetzt mit weiteren Wochen, vielleicht auch
weiteren Monaten Verzögerung rechnen", muss Johann Weber die Schüler, Lehrer
und Eltern vertrösten.
Damit nicht genug: Auch die Planungen für die weitere Schulen-Sanierung in
Wallrabenstein geraten durcheinander. So rutscht die Sanierung der
benachbarten Grundschule weiter nach hinten, und auch die nachfolgenden
Baumaßnahmen für den naturwissenschaftlichen Trakt der Gesamtschule
verschieben sich entsprechend.
Für die ursprüngliche Annahme, dass das Feuer im Obergeschoss des
Schulgebäudes aufgrund von Brandstiftung entstanden sein könnte, gibt es
offenbar keine ausreichenden Anhaltspunkte. Viel wahrscheinlicher ist
Fahrlässigkeit als Ursache. Gemutmaßt wird, dass ein Mitarbeiter der hier
tätigen Baufirmen eine Zigarettenkippe achtlos in den Bauschutthaufen geworfen
hat. In der brennenden und qualmenden Masse befand sich auch eine Dose mit
Epoxid-Harz; dieses Material hat möglicherweise die Rauchentwicklung noch
kräftig gefördert. Noch nicht überprüft war gestern, ob dabei giftige Dämpfe
freigesetzt worden sind.