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"Das System fliegt uns irgendwann um die Ohren"

(Bericht aus dem Aar-Boten vom 01.10.2018 von Nina Waßmundt)

Der Rheingau-Taunus-Kreis kämpft mit der Fahrradtour "RTK Tour de Fair!" um einen gerechten Bananen-Handel. Das gesamte Rhein-Main-Gebiet soll im nächsten Jahr "Fairtrade-Region" werden.

Können Bananen Fahrrad fahren? Ja, können sie! Zu sehen war das bei der Fahrradtour "RTK Tour de Fair!", einer ungewöhnlichen Aktion für den Klimaschutz. Hans Homberg, Koordinator des Fairtradekreises Rheingau-Taunus, radelte im gelben Ganzkörper-Bananenkostüm mit. "Das erzeugt einfach mehr Aufmerksamkeit", sagt er. Bis zu 70 Teilnehmer fuhren am "Banana-Fair-Day" verschiedene Einrichtungen wie Eine-Welt-Läden von Wallrabenstein bis Oestrich-Winkel an. Dort wurden fair gehandelte Bananen und Infomaterial verteilt. Organisiert wurde die Tour vom Fairtradekreis des Rheingau-Taunus-Kreises im Rahmen der "Fairen Woche", die dieses Jahr unter dem Motto "Fairer Handel und Klimawandel" steht.

Rhein-Main-Gebiet soll Fair-Trade-Region werden

Ziel der ersten Radtour-Aktion des Kreises ist es, den Anteil der Fairtrade-Bananen im deutschen Markt zu erhöhen. Bisher ist nur jede zehnte Banane fair gehandelt, sodass die Pflücker gerecht entlohnt werden. "Jeder isst Bananen. Wir müssen ein alternatives Wirtschaftssystem aufbauen und die Banane, genauso wie andere Lebensmittel, 100 Prozent fair machen", erklärt Hans Homberg. Der Rheingau-Taunus-Kreis arbeite gemeinsam mit der "Fairtrade-Stadt" Hofheim daran, dass das gesamte Rhein-Main-Gebiet zur "Fairtrade-Region" wird. Ausgezeichnet werden solle die Region bereits im kommenden Jahr, so Homberg weiter. Schon um acht Uhr sammelten sich die Radfahrer auf dem Schulhof der IGS Wallrabenstein. Schon seit zwei Jahren verkaufen die Schüler fair gehandelte Produkte in den Pausen auf dem Schulhof.

"Das System fliegt uns irgendwann um die Ohren"

"Ausblenden hilft ja nichts. Das ausbeuterische System fliegt uns irgendwann um die Ohren", ist der 15-jährige Schulsprecher Ben Steiner [Amt korrigiert] überzeugt. Wie wichtig es sei, über fairen Handel die Armut in Afrika, Asien und Südamerika zu bekämpfen, rücke über die Aktionen den Schülern der IGS Wallrabenstein [Name ergänzt] immer mehr ins Bewusstsein, beobachtet der verantwortliche Lehrer Ingo Ostwald [Name korrigiert]. "Wenn meine Mutter was von Nestlé kauft, kriegt sie von mir einen Vortrag gehalten", erzählt Wyatt Rühl, Schülervertreter aus Jahrgangsstufe sieben.

Nächste Station der "RTK Tour de Fair!": der Weltladen Idstein. Dort sorgte ein "Carrotmob" dafür, dass sich etwa 60 Leute im kleinen Laden tummelten. Über Social Media-Kanäle wurden Unterstützer dazu aufgerufen, im Weltladen in einem fest umgrenzten Zeitraum einzukaufen – fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Tee und Honig. "Dieser Sommer hat gezeigt, welche Folgen der Klimawandel haben kann. Für unsere Handelspartner, die zum Beispiel Kaffee und Kakao anbauen, sind die Auswirkungen existenzbedrohend. Deswegen haben wir das Angebot der beiden Fairtrade-Schulen gerne angenommen, mit einem Carrotmob im Weltladen Idstein einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten", sagt Weltladen-Geschäftsführer Helmut Rinke.

In Bad Schwalbach, noch keine "Fairtrade-Stadt" wie Walluf, Oestrich-Winkel, Idstein und seit Kurzem auch Eltville, gab es fair gehandelte Bananen im "Lädchen". "Jeder Konsument sollte umdenken", sagt Inhaberin Andrea Deschmaps. Auf der Landesgartenschau fand ein "Gottesdienst" zum Thema "Fairer Handel und Klimaschutz" statt, den Ökumenepfarrerin Heike Beck hielt.

Wegen der Hügel im Taunus, die die Radler ordentlich ins Schwitzen brachten, gesellten sich erst ab Walluf einige ältere Teilnehmer zu den Schülern. Im Weltladen Walluf fand eine "Fairkostungs-Aktion" mit Produkten aus Afrika statt. Die Tour endete schließlich auf dem Wochenmarkt in Oestrich-Winkel. Kleine Pannen gehören dazu: Zwei Schülerinnen fiel die Schaltung aus und ein platter Reifen musste geflickt werden.