Die Eltern mit ins Boot holen
Berufsfindung: Orientierungsangebot "FuN" richtet sich an die ganze Familie
(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 17.02.2011 von Jonas Hentschel)
Wenn die Schulzeit dem Ende entgegen geht, stellt sich vielen Jugendlichen,
aber auch deren Eltern, die unausweichliche Frage: Wie geht es weiter? Eine
Ausbildung beginnen? Wenn ja, welche? Oder doch lieber noch einen höheren
Schulabschluss draufsatteln? Diese Fragen klären sich nicht von selbst und
bergen oftmals familiäres Konfliktpotenzial.
"Die Eltern werden dann vielleicht nervös und machen ihrem Kind Druck, endlich
aktiv zu werden. Viele Jugendliche machen dann aber dicht und lassen das Thema
erst recht nicht an sich heran”, weiß Helmut Zweininger, Schulsozialarbeiter
des Berufsschulzentrums in Taunusstein. "Schon der Griff zum Telefonhörer, um
mal bei einem Betrieb nach einem Praktikum zu fragen, wird dann unglaublich
schwierig.” Gemeinsam mit Heidi Göbel vom Idsteiner Amt für Soziales, der
Erzieherin Gabriele Schuster, Suzan Demir von der IGS Wallrabenstein und der
Sozialpädagogin Katja Rüter stellte er interessierten Eltern und Jugendlichen
das Projekt "FuN - Familie und Nachbarschaft” vor.
Im Rahmen des Regionalen Übergangsmanagements Schule und Beruf des
Rheingau-Taunus-Kreises soll dieses Programm, das an sechs Abenden in der
Erich-Kästner-Schule in Idstein stattfinden wird, den Jugendlichen konkrete
Schritte zur Berufsfindung aufzeigen. "Wichtig ist uns aber auch besonders,
die Eltern mit ins Boot zu holen”, betont Katja Rüter, "denn auch wenn die
Jugendlichen in einem schwierigen Altern sein mögen - die Eltern bieten als
konstante Bezugspersonen die nötige Stabilität. Deshalb ist es wichtig,
innerhalb der Familie auf konstruktive Art mit dem Thema umzugehen. Dies geht
oft in einem neutralen Raum wie hier besser als zu Hause”.
Helmut Zweininger erläutert: "Das Programm ist in zwei Phasen angelegt. In der
ersten bekommen die Familien Aufgaben zu Berufsfragen gestellt, die sie
gemeinsam lösen müssen. Hierbei wird trainiert, Probleme anzugehen und
miteinander zu reden. In der zweiten Phase werden dann selber konkrete
Projekte wie Betriebsbesichtigungen organisiert. Dabei können zum Beispiel
gerne auch Eltern ihren Arbeitsplatz zeigen.” Hierbei werden Berührungsängste
mit dem Thema Berufsfindung gezielt abgebaut, so dass nach dem Kurs
entspannter und erfogreicher damit umgegangen werden kann.
"FuN” wurde 1999 in Nordrhein-Westfalen entwickelt und ist bereits vielerorts
erfolgreich umgesetzt worden. Eine Evaluation durch die FH Köln 2005
bestätigte, dass die Teilnehmer nach den Veranstaltungen dem Thema
Berufsfindung selbstbewusster und kommunikativer begegnen konnten und dass
insbesondere bei den Eltern die Lernmotivation deutlich gestiegen war.
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Ansprechpartnerin: Frau Demir |
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Stand: [AKTUZEIT] |