Auf dem Weg zur gesunden Schule
IGS startet mit wissenschaftlicher Begleitung ein Projekt
(Bericht aus der Idsteiner Zeitung vom 13.12.2007 von Beke Heeren-Pradt)
Auf dem Weg zu einer "gesunden Schule" ist die IGS Wallrabenstein. Ein
wissenschaftlich begleitetes Projekt, das sich über drei Jahre erstrecken
soll, wurde in dieser Woche gestartet.
Mit dem Warenangebot im Schulkiosk ging es los: Was darf an einer Schule
verkauft werden? Wie bekommt man den Anspruch an eine gesunde Ernährung und
die Nachfrage nach ungesunden Pausensnacks auf einen Nenner? Aber das Thema
"Gesundheit in der Schule" enthält viel mehr Komponenten: Bewegung,
psychisches Wohlergehen, ein gesundes Miteinander aller Gruppierungen. Auf
diese Herausforderung hat die Gesamtschule Wallrabenstein reagiert.
Seit einigen Monaten ist eine Möglichkeit gefunden, systematisch am Thema
"gesunde Schule" zu arbeiten. Und es gibt kompetente Partner, die sich schon
wissenschaftlich damit auseinander gesetzt haben: Eine Projektgruppe an der
Universität Lüneburg hat im Auftrag von und in Zusammenarbeit mit der DAK eine
Initiative entwickelt, die sich genau dieser Fragestellung widmet.
"Gemeinsam gesunde Schule entwickeln" - unter diesem Titel begann jetzt eine
dreijährige Zusammenarbeit zwischen der Integrierten Gesamtschule (IGS), dem
Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften der Universität Lüneburg und
der DAK, die die so genannte "Schulkultur" der IGS unter die Lupe nehmen und
nach den Prinzipien "Selbststeuerung", "Ganzheitlichkeit" und "Vorgehen nach
Plan" analysieren und möglichst optimieren will. Die IGS ist eine von zehn
teilnehmenden Schulen aus dem Bundesgebiet, die für die erste Staffel des
Projektes ausgewählt wurden.
Natürlich geht es dabei nicht nur um das Speisenangebot in Mensa und Caféteria,
sondern es wird in Projektgruppen zunächst analysiert und diagnostiziert, wo
man in Wallrabenstein steht. In einem zweiten Schritt folgen Themen und es
werden Maßnahmen besprochen, die für die Schule auszuwählen und anschließend
zu verwirklichen sind.
Dieser mehrjährige Prozess wird von den Lüneburger Wissenschaftlern in allen
Phasen zwar eng begleitet, die Durchführung jedoch liegt in den Händen der
Projektgruppen an der Schule, die somit ihr ganz eigenes Entwicklungsprofil
er- und bearbeiten können. "Wir erhoffen uns dabei nicht nur Verbesserungen
der direkten gesundheitlichen Verhältnisse, sondern vor allem auch einen
Entwicklungsprozess hin zur Selbstorganisation, der Strukturen schafft, die es
ermöglichen, Erlerntes nachhaltig umzusetzen und in den Alltag zu
integrieren", berichtet Schulleiter Johann Weber, der zusammen mit der
Psychologin Elena Burrows von der Universität Lüneburg sowie Manfred Mai,
Geschäftsstellenleiter der DAK Idstein, den "Kick-off" des Projektes vornahm
und das erste Treffen des Steuerungskreises moderierte.
Alle Gruppen der Schule sollen und müssen einbezogen werden in das Projekt. Es
liegt also eine große Menge Arbeit vor den Teams und Gruppierungen, die
gemeinsam erledigt werden will. Die Anlage des Projektes erlaubt jeder
teilnehmenden Schule ihren eigenen Weg mit ganz individuellen Schwerpunkten.
Wesentliches Merkmal des Ganzen ist jedoch, dass der Prozess "gemeinsam"
beschritten wird. "Das Wort `gemeinsam` im Titel ist ein wesentliches
Schlüsselwort", betont die Lüneburger Psychologin.